"Die Städte müssen wissen, was auf sie zukommt"
Die deutschen Städte sind bereit, den Geflüchteten aus Afghanistan zu helfen. Sie sehen es als Verpflichtung und fordern von Bund und Ländern eine konkrete Aussage zur Flüchtlingsaufnahme und notwendigen Vorbereitung. Städtetagspräsident Burkhard Jung sagte:
"Ja, wir wollen helfen, das ist unsere Verpflichtung. Die Hilfsbereitschaft vor Ort ist groß. Die Städte sind bereit, die Geflüchteten aus Afghanistan aufzunehmen und ihnen ein gutes Ankommen zu ermöglichen. Viele Städte halten bereits jetzt freie Kapazitäten vor oder bereiten diese vor. Auch die lokalen Bündnisse sind aktiv und bieten Unterstützung für die Integration an. Denn Integration geschieht vor Ort.
Was wir aber darüber hinaus brauchen, ist eine konkrete verlässliche Aussage von Bund und Ländern zu den mit ziemlicher Sicherheit kommenden Flüchtlingen aus Afghanistan. Und das muss schnell gehen.
Das betrifft sowohl die Aufnahme der Menschen, die jetzt über die Luftbrücke kommen, als auch die zukünftige Aufnahme von weiteren Menschen in Not. Wir sollten uns vorbereiten, dass es viele werden könnten. Dafür müssen die Länder ausreichend Reservekapazitäten in ihren Erstaufnahmeeinrichtungen reaktivieren oder zusätzliche neu schaffen. Und die Städte müssen wissen, was auf sie zukommt. Denn sie sind es, die am Ende Quartiere bereitstellen, Sprach- und Integrationskurse organisieren und die Menschen unterstützen. Nur so wird auch die Akzeptanz in weiten Teilen der Bevölkerung gelingen. Das alles muss dann auch auf der langen Strecke im Wesentlichen durch Bund und Länder finanziert werden."