Zukunft der Innenstädte
17.12.2021

Folgen der aktuellen Corona-Welle sind Stresstest für die Innenstädte

Städtetag-Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy gegenüber der Heilbronner Stimme

Der Deutsche Städtetag fordert angesichts drohender Insolvenzen im Einzelhandel und Gastronomie den Bund auf, für einen Neustart das Förderprogramm "Zukunftsfähige Innenstädte" zu verdoppeln auf 500 Millionen Euro jährlich. Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, sagte gegenüber der Heilbronner Stimme:

"Die Folgen der aktuellen Coronawelle sind ein Stresstest für die Innenstädte. Noch mehr Weihnachtseinkäufe werden vom Sofa aus gemacht. Geschlossene Bars und weniger Besucher in den Geschäften wegen Corona-Regeln machen es den Betreibern schwer. Es drohen mehr Insolvenzen und leere Ladengeschäfte. Die Pandemie beschleunigt einen Wandel der Innenstädte. Die Städte wollen im neuen Jahr mit neuen Ideen und Konzepten für die Innenstädte durchstarten. Die Ampel sollte deshalb das Förderprogramm "Zukunftsfähige Innenstädte" verdoppeln auf 500 Millionen Euro jährlich für 5 Jahre. Städte können Wandel und sich neu erfinden.

Wir wollen in den Innenstädten Wohnen, Arbeiten, Bildung, Sport und Kultur zurückholen. Wir brauchen lebendige Innenstädte, auch den Handwerksbetrieb oder die Manufaktur an der Ecke.

Aber dafür müssen die Städte investieren. Die Bundes-Mittel müssen die Städte möglichst flexibel und einfach nutzen können, ohne zu hohe rechtliche Hürden, etwa beim Bauplanungsrecht. Es wird nicht reichen, ein paar Fassaden neu zu streichen und einen zweiten Fahrradständer neben das Rathaus zu bauen. Eine Patentlösung gibt es sowieso nicht. Aber es gibt viele kreative Ideen, wie wir dem Leben in der Stadt neue Räume schaffen. Plätze, an denen sich die Menschen wohlfühlen und sich treffen. Die Facetten des Lebens müssen sich in den Straßen unserer Innenstädte wiederfinden. So wird aus Lebensräumen Heimat."

Mit freundlicher Genehmigung der Heilbronner Stimme, www.stimme.de