Schließungen werden sich auf Innenstädte spürbar auswirken
Die Gläubiger der Galeria Karstadt Kaufhof haben dem Insolvenzplan der Unternehmensführung zugestimmt. Dazu sagte Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages:
"Von den 172 Filialen können voraussichtlich 126 Standorte gerettet werden. Darüber sind wir sehr froh, denn das sichert Arbeitsplätze und die Nahversorgung für die Menschen vor Ort. Die betroffenen Städte kämpfen seit Monaten um den Erhalt möglichst vieler Filialen.
Zugleich bedeutet das Ergebnis aber auch die Schließung von fast 50 Warenhäusern. Damit gehen tausende Arbeitsplätze verloren. Dies wird sich auf die betroffenen Innenstädte spürbar auswirken. Denn die traditionsreichen Kaufhäuser sind Versorgungszentren und haben eine prägende Schlüsselfunktion. Wenn Filialen leer stehen, kann das gesamte Umfeld schnell an Attraktivität verlieren. Das muss verhindert werden. Hier muss vor allem sehr schnell gehandelt werden.
Die Städte brauchen dringend gesicherte Perspektiven und die Möglichkeit Schlüsselimmobilien selbst zu erwerben. Als Eigentümer auf Zeit haben die Städte viel mehr Möglichkeiten, die Nachnutzung vor Ort zu gestalten. Sie schützen damit auch die Innenstadt vor Vermietungen, die mit ihren Interessen nicht in das Innenstadtkonzept vor Ort passt. Für mehr Grunderwerb durch die Städte sollten wir deshalb auch über einen Bodenfonds nachdenken oder eine Erweiterung der Städtebauförderung. Hier sind Bund und Länder gefordert."