Denkmalschutz braucht Grundlagen
Denkmalschutz und Denkmalpflege übernehmen wichtige gesellschaftliche Aufgaben. Der Wert von Denkmälern liegt nicht nur in ihrer historischen Bedeutung: Sie stiften Identität und bergen ein großes Potenzial für die kulturelle Bildung und Integration. Sie werden als touristische Ziele und als weiche Standortfaktoren geschätzt. Die identitätsstiftende Funktion des baukulturellen Erbes wird in diesem Jahr auch durch die Europäische Union in besonderer Weise hervorgehoben. 2018 ist das Europäische Jahr des kulturellen Erbes: Die Europäische Union will mit dieser Initiative die Gemeinschaft der Menschen in Europa stärken und die gemeinsame Geschichte und die gemeinsame Kultur ins Bewusstsein rufen. Viele deutsche Städte beteiligen sich am Kulturerbejahr.
In den kommenden Jahren sind allerdings erhebliche Verluste an Denkmälern zu befürchten, besonders aus der Zeit der jungen Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik. Die Arbeitsgruppe Kommunale Denkmalpflege des Deutschen Städtetages hat sich einen Überblick über die Situation in allen Flächenländern verschafft. Zahlreiche kommunale Denkmalschutzbehörden beklagen, dass die Grundlagen für den Denkmalschutz nicht mehr in ausreichendem Maße geschaffen werden – nämlich die erforderliche systematische Erfassung des baukulturellen Erbes durch die Landesdenkmalämter, die sogenannte Inventarisation.
Mit dem Positionspapier wird dieses Defizit aufgezeigt. Die Länder, aber auch der Bund, werden aufgefordert, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, damit die Grundlagen für den Schutz des baukulturellen Erbes sichergestellt werden. Das Papier stellt einen Beitrag des Deutschen Städtetags zum Europäischen Jahr des Kulturellen Erbes 2018 dar.
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