Erinnern ist Zukunft. Demokratie stärken mit Erinnerungskultur
Städte sind Erinnerungslandschaften. Museen, Archive und Gedenkstätten ebenso wie beispielsweise Straßennamen und Denkmäler fördern das Geschichtsbewusstsein. Sie bilden einen wesentlichen Anker unserer Demokratie. Erinnerungskultur ist deshalb ein bedeutendes Thema kommunaler Politik und Verwaltung. Sie dient der Orientierung in der Gegenwart und für die Zukunft.
Derzeit befindet sich die Erinnerungskultur im Umbruch. Veränderungen in der Stadtgesellschaft erfordern eine Weiterentwicklung des Erinnerns. Gesellschaftlicher Wandel führt zur steten Neubewertung von Geschichte. Nicht nur hierzulande fordern populistische und extremistische Strömungen die Erinnerungskultur heraus. Vor diesem Hintergrund müssen die verschiedenen Akteure und die Politik gemeinsam dafür Sorge tragen, neue Räume für einen zeitgemäßen Dialog um Demokratie und Menschenrechte zu erschließen. Notwendig erscheint, die Arbeit von Museen, Archiven und Bibliotheken weiterzuentwickeln. Auch die interkommunale Vernetzung kann die Erinnerungsarbeit unterstützen.
Der Deutsche Städtetag möchte mit seinem Grundsatzpapier "Erinnern ist Zukunft. Demokratie fördern mit Erinnerungskultur" einen Beitrag zu einem zukunftsgerichteten Erinnern in den Städten leisten. Das Papier dient einem doppelten Zweck: Als Leitfaden für die Mitgliedsstädte werden Empfehlungen für das Erinnern formuliert. Zentrale Forderungen der Städte richten sich an Bund und Länder. Das Papier wurde vom Kulturausschuss des Deutschen Städtetages erarbeitet und vom Präsidium des Deutschen Städtetages in seiner Sitzung vom 23. März 2023 zur Kenntnis genommen.